Ich hatte sie gefragt, ob ich darüber schreiben darf, oder ob ich lieber …
Sie wollte nur nicht namentlich erwähnt werden und ich sollte ihre Umgebung etwas ändern, so sei es dann.

Selten werde ich gefragt, was man denn machen könnte, bei so einem Problem, denn die meisten Menschen schämen sich für etwas, wofür sie nicht wirklich etwas können.
Wenn man mit Anfang dreißig in den Spiegel sieht, so möchte man keine Frau sehen mit grauen Haaren, Falten überseht und so weiter.
Sie hängt ihre Spiegel ab und suchte jeden Grund, nicht in der Wohnung sein zu müssen. Eingezogen war sie vor einem halben Jahr in die Wohnung ihres Freundes (allerdings war auch er erst 2 Wochen eher dort eingezogen). Sie fuhren gemeinsam in den Urlaub und alles war noch schön, sie kamen wieder und zwei Tage später begann alles.

Zuerst versuchte sie Psychologen zu finden, die dieses Problem beheben sollten, doch sie sagten immer nur, sie hätte angst vor dem Alt werden und höre ihre innere Uhr so laut, dass es nur verständlich sei, so zu reagieren. Die Wochen verstrichen und aus Wochen wurden die ersten Monate. Nicht änderte sich an dem Problem, im Gegenteil es wurde schlimmer. Sie meldete sich bei einer „Hexe“, welche sofort meinte, sie sei verhext worden, weil sie ja in Afrika im Urlaub waren und das ganze ja Typisch sei. Sie sollte ein Reinigungsritual kaufen und dann würde das alles verschwinden. Sie zweifelte sehr mit sich selber, denn diese Frau wollte kein Bild von ihr haben, oder wissen wo sie wohnt, oder gar vorbei kommen. Die paar Daten reichten ihr vollkommen aus und für 2342 Euro wäre dieser Fluch gebrochen. Keiner konnte sagen, wie man auf so eine Summe kommt? Meine Lösung war zwar nicht ganz ohne, denn ich sagte ihr, sie solle erst mal ein paar Tage zu Freunden ziehen, oder zu ihren Eltern, wenigstens raus aus der Wohnung und auch erst mal nicht weiter mitnehmen, damit nicht Energie den Raum verlassen konnte.

Mit meiner Wasserpfeife bewaffnet und meinem Stab dunkelte ich alles ab und setzt mich in den Flur, dort wo alles begann, vor einen schönen großen Spiegel. Ich hatte nicht die Räume vorher untersucht, was eigentlich mir nicht hätte passieren dürfen. Beim anlehnen an die Wand bekam ich nur ein leichtes kribbeln mit, die Pfeife war noch nicht am brennen und das Kribbeln wurde immer stärker. Also drehte ich mich um, legte meine Hände an die Wand und suchte Energiemuster. Eine dieser Übungen, die man regelmäßig macht und es geschieht nie etwas. Doch diesmal spürte ich Wut und Verzweiflung. Anstatt die Wasserpfeife zu aktivieren, begann nun die Suche an allen Wänden. Auf der Suche nach was? Ich wusste es nicht und eigentlich hatte ich auf eine ganz einfache Lösung gehofft, nichts was an einen Fluch erinnern sollte, oder an die Möglichkeit …!
Das Schlafzimmer war der einzige Raum gewesen, der neutrale Wände hatte, aber dieses kann man wohl kaum einem Menschen erklären, der nicht an Dinge glaubt, die man nicht sehen kann. Doch als ich darüber nachdachte, viel mir auf, sie steckte in einer viel schlimmeren Lage, denn sie war diejenige die Alterte beim Blick in den Spiegel. „Spieglein, Spieglein …“ Ich begann zu schmunzeln und dann wurde daraus ein lautes lachen. Was ich plötzlich erkannte, war in jedem Raum das gleiche Energiemuster. Es handelt sich um ein und dieselbe Person, sie starb in dieser Wohnung und sie hatte eine starke Bindung zu ihrem Äußeren gehabt, aber nur zu dem Äußeren, denn sie musst Stunden verbracht haben vor dem Spiegel und sie musste Angst vor dem Alt werden gehabt haben. Was mich störte war, ich bekam keine Bilder, nichts was darauf schließen könnte, dass es sich nicht einfach nur um menschlichen Abfall handelt.
Also wurde nun die Pfeife angesteckt und in der Meditation die Suche gestartet, doch nach was ich suchen wollte, war mir nicht ganz bewusst, aber das änderte sich nach den ersten Zügen.

Diese Frau wurde getrennt von ihrem Mann (er nahm sich eine Jüngere), sie verlor ihren Lebensmut und hungerte sich so weit herunter, bis eine Gegenwehr nicht mehr möglich war, sie verließ ihre Räume nicht mehr und lief Fluchend durch diese Räume, der Spiegel zeigte ihr dann eine Realität, jenseits von Gut und Böse. Und so hielt sich ihr Geist in den Wänden dieser Wohnung. 14 Tage später zog er in die Wohnung ein und sie verliebte sich in ihn, nur wie sollte sie es ihm beweisen und als dann eine Frau einzog, kämpfte sie mit allen Möglichkeiten die ihr geblieben waren. Vielleicht sogar ein wenig verständlich, auch wenn man da nicht von … reden kann.
Eine traurige Geschichte ohne die Möglichkeit zur Versöhnung. Sie wollte kämpfen um Gefühle die ihr nicht mehr gegeben wurden.
Die Wohnung blieb eine Woche lang unbewohnt, weil mir keine Lösung einfallen wollte, eine die mir Gefallen hätte, aber es sollte eher der lebenden Person gut gehen, wenn die Tote sich weigert loszulassen und alles um sich herum ärgert.

Also Endete es wie es wohl sein sollte mit einer Extrem Reinigung.